Veranstaltung: | 40. Landesdelegiertenkonferenz 2018 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 3.2. Sozial (Kapitel und Projekte) |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landesdelegiertenkonferenz |
Beschlossen am: | 24.11.2018 |
Eingereicht: | 19.12.2018, 19:48 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Familien stark machen – Bildungskarte gegen Kinderarmut
Beschlusstext
Die Chancen für ein gutes Leben sind ungleich verteilt. 21 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Brandenburg sind arm oder von Armut bedroht. Armut trifft besonders Alleinerziehende und kinderreiche Familien. Wir wollen Familien besser fördern und Alleinerziehende gezielt unterstützen, indem wir die Beratungs- und Unterstützungsangebote, wie die „Frühen Hilfen“, Trennungs- und Erziehungsberatung, Elternkurse und Familienzentren ausbauen. Das Bildungs- und Teilhabepaket erreicht viele Familien nicht. Wenn Kinder oder Jugendliche sich das Mittagessen in Kita oder Schule nicht leisten können, im Kino oder bei den Klassenfahrten nicht dabei sein können, dann läuft etwas gründlich schief. Wir wollen, dass alle Kinder, die einen Anspruch auf das Paket haben, mit Hilfe einer „Bildungskarte“ einen freien und unbürokratischen Zugang zu Bildungs-, Kultur- und Sportangeboten erhalten. Besonders die Teilnahme am Mittagessen muss unkompliziert und kostenfrei möglich sein. Das Land
soll den bisherigen Eigenanteil von einem Euro übernehmen. Den Aufbau kommunaler Präventionsketten gegen Kinderarmut wollen wir voranbringen. Kinderarmut muss auf Bundesebene endlich wirksam bekämpft werden. Deshalb wollen wir eine Bundesratsinitiative für eine Reform des Bildungs- und Teilhabepakets starten. Wir streiten für Regelsätze, die Teilhabe wirklich ermöglichen, einen automatisch ausgezahlten Kindergeldbonus, der Familien wirklich erreicht und eine Kindergrundsicherung. Denn: Jedes Kind muss dem Staat gleich viel wert sein.