Veranstaltung: | 40. Landesdelegiertenkonferenz 2018 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 3.3. Weltoffen (Kapitel und Projekte) |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landesdelegiertenkonferenz |
Beschlossen am: | 25.11.2018 |
Eingereicht: | 21.12.2018, 22:12 |
Antragshistorie: | Version 1 |
(Projekt) Unsere Dörfer bewahren: Bahnhöfe und ortsbildprägende Gebäude vor dem Verfall retten
Beschlusstext
Die Denkmäler in Brandenburg schaffen Identität und einen kulturellen Wert, ihr Erhalt sorgt für Arbeitsplätze in Handwerk und Tourismus auch in den ländlichen Räumen. Da der Denkmalhilfefonds zur Sicherung von gefährdeten Denkmalen und zur Anschubfinanzierung von wichtigen Bauarbeiten nicht reicht, wollen wir ihn auf zwei Millionen Euro erweitern. Wir wollen die Unterstützung eines Landesdenkmalpflegevereins mit beratenden Funktionen für private und öffentliche Bauherren prüfen. Insbesondere gefährdete und ortsbildprägende Gebäude in Dörfern und Kleinstädten, wie z.B. Bahnhöfe, alte Schulen oder Gutshäuser wollen wir sichern und so den Verfall stoppen. Dafür soll es einen landesweiten Katalog geben, mit dem die Gemeinden diese Gebäude vermitteln können. Dieser soll über den Sanierungsstand, die Baunutz- und die Grundstücksfläche, sowie über die Geschichte und architektonische Eigenschaften Auskunft geben. Ehrenamtliche Vereine und Initiativen brauchen mehr Unterstützung,
Nutzungskonzepte wie die Einrichtung von Dorfläden, Gemeindezentren, Museen oder Kultureinrichtungen wollen wir fördern. Das Personal der Denkmalschutzbehörden wollen wir aufstocken, damit private Eigentümer*innen, Vereine und Investor*innen eine gute Beratung erhalten und ihre Anträge in kürzeren Fristen bearbeitet werden können. Die Neunutzung zum Wohnen oder als Werkstätten, Ateliers oder Seminarhäusern mit Beherbergung wollen wir erleichtern und die Bauordnung entsprechend anpassen. Konflikte zwischen etappenweisem Umbau und Beantragung des Gesamtprojekts, zwischen Denkmalschutz und geplanter Nutzung, zwischen Vorschriften für Neu- und Umbau wollen wir pragmatisch lösen. Dafür wollen wir auf Landesebene zwei Stellen für einen „Initiatoren-Lotsendienst“ schaffen, welcher gemeinsam mit den lokalen Bauämtern und den Antragstellenden nach Lösungen sucht. Wir werden uns dafür einsetzen, dass analog zum Naturschutz auch im Denkmalschutz ein Verbandsklagerecht im Gesetz verankert wird.