Damit wird die Tür für eine am Profit, nicht am Menschen orientierte "Gesundheitswirtschaft" weiter aufgestoße, daher ist das abzulehnen!
Programm-Antrag: | Gut und gesund leben: Gesundheit |
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Antragsteller*in: | Heinz-Herwig Mascher (Oberhavel KV) |
Status: | Abgelehnt |
Verfahrensvorschlag: | Abstimmung |
Eingereicht: | 10.11.2018, 22:23 |
Kommentare
Mathias Raudies:
Daher müssen auch wir über Alternativen in der Medikamentenversorgung im ländlichen Raum ernsthaft diskutieren. Den Versandhandel von rezeptpflichtigen Arzneien sehe ich sehr skeptisch.
Bei unseren Diskussionen über die Sicherung der Medikamentenversorgung im Land Brandenburg muss der Mensch im Fokus stehen und ich glaube das dies auch so ist in den Diskussionen.
Clemens Rostock:
"Nicht nur, dass eine Unterstützung von Versand schon im Allgemeinen sämtlichen grünen Grundwerten zum Thema Müllvermeidung, Verkehrsaufkommen und Nachhaltigkeit widerspricht, ist die Unterstützung eines Versandhandels in diesem lebenswichtigen Umfeld genau das Gegenteil von Versorgungshilfe, denn weder wird es je einen Notdienst im Zustellbereich geben, noch wird es je möglich sein, ausländische Versender zur Einhaltung deutscher Versand- und Pandemievorsorgevorschriften zu bringen. (Vergleiche auch http://www.tagesschau.de/inland/aerzte-online-101.html) Wie auch die bereits nicht gezahlten Zwangsgelder u.a. gegen einen niederländischen Versender zeigen. Eine Marktöffnung birgt im europäischen Pandemiefall die zusätzliche Gefahr, dass die dort zuständige Regierung die Medikamente zur Versorgung vor Ort Beschlagnähme. Ich kann hier gar nicht alle Folgen aufzählen, die eine solche Öffnung besonders für die breite Fläche hätte, denn im Gegensatz zu den Versprechen der Industrie kann man gerade in Skandinavien sehen, dass der vermeintlich „freie“ Markt die Versorgung auf dem Land endgültig kaputt macht.
Ich kann nur davon abraten, dass sich die Grünen daran beteiligen, diese Büchse der Pandora zu öffnen, weil sie neben einem massiven Versorgungsverlust auch einen massiven Arbeitsplatzabbau lokaler, überwiegend von Frauen ausgeübter Stellen zur Folge hätte. Beides Dinge für die wir Grünen sonst so hart kämpfen.
Vielleicht hilft ein Blick auf die Geschichte und warum der Beruf des Apothekers geschaffen wurde: Weil im Mittelalter an jeder Ecke ein „Quacksalber“ etwas windiges los werden wollte. Um die Menschen vor den teils giftigen Erzeugnissen zu schützen musste eine neutrale, staatlich examinierte Qualifikation her. Nu mag jeder selbst entscheiden, ob es eine gute Idee ist, diese als Qualifikation als überflüssig zu deklarieren und sie durch unqualifizierte Versender zu ersetzen, die im Internet das Mittelalter bereits zurück holen, indem sie dort nahezu alles behaupten können was immer sie wollen."