Programm-Antrag: | Das, was das Leben bereichert: Kultur |
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Antragsteller*in: | Martina Heyden (Potsdam-Mittelmark KV) |
Status: | Behandelt |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: Ä152 zu 2.8. |
Eingereicht: | 16.11.2018, 16:44 |
Ä192 zu 2.8.: Das, was das Leben bereichert: Kultur
Antragstext
In Zeile 17 einfügen:
Die Sprach- und Kulturförderung für die lange unterdrückte sorbische/wendische Minderheit in der Lausitz zahlt sich aus. Sie trägt zum kulturellen Reichtum unseres Landes bei, macht unser Land vielfältiger und bunter und verbindet uns mit unseren östlichen Nachbarn. Deshalb wollen wir die dafür notwendigen Zuschüsse deutlich aufstocken.
Kultur liefert unserer Gesellschaft sehr wichtige Impulse. Eine grüne Kulturpolitik fördert nicht nur die etablierte Kultur (Theater, Orchester, große Museen), sondern auch viele Formen der Kleinkunst und Subkultur. Eine offene und demokratische Gesellschaft gibt es nur mit kultureller Vielfalt, künstlerischer Freiheit und dem Zugang zu kultureller Bildung für alle Menschen. Kulturelle Bildung soll als fester Bestandteil im Alltag aller Bildungseinrichtungen und an außerschulischen Lernorten stattfinden.
Brandenburg bietet eine große Vielfalt an kulturellen Einrichtungen und engagierten Kulturschaffenden in Stadt und Land. Es ist Ziel unserer Kulturpolitik, das kulturelle Leben des gesamten Landes in Theatersälen, Museen, Galerien und Ateliers, Kirchen, Bibliotheken und Musikschulen zu beleben und zu vernetzen.
Die „Kulturpolitische Strategie des Landes Brandenburg“ unterstützen wir. Die Ziele sind aber nur zu erreichen, wenn Brandenburgs Kommunen solide finanziert sind, denn es sind die Landkreise, Städte und Gemeinden, die den größten Teil der kulturellen Infrastruktur des Landes tragen. Wir wollen diese dabei zukünftig stärker unterstützen.
Musik- und Kunstschulen in ländlichen Räumen voranbringen
In der kulturellen Bildung spielen die Musik- und Kunstschulen eine entscheidende Rolle. Wir wollen eine Strategie für mehr Musik- und Kunstschulen im ländlichen Raum entwickeln, das Förderprogramm "Klasse Kunst"und "Klasse Musik" ausbauen und eine bessere Ausstattung ermöglichen. Weiterhin setzen wir uns für eine angemssene Bezahlung von Personal und Honorarkräften ein.
Kunstschaffende, Freien Szene und Soziokultur stärker fördern
Die berufliche Existenz vieler Kulturschaffender ist prekär. Viele zieht es nach Brandenburg, weil sie hier oft noch bezahlbare Ateliers, Proberäume, Werkstätten und Spielstätten finden. Das muss auch im Ballungsraum um Berlin und in Potsdam möglich bleiben. Wir wollen dafür sorgen, dass öffentliche Auftraggeber angemessene Ausstellungs- und Aufführungshonorare für die freie Kunst- und Kreativszene zahlen.
Auf die gut dreißig freien Theater im Land kommen ein Drittel aller Theaterbesuche, aber nur vier Prozent der Förderung. Uns ist es gelungen, die Förderung der freien Theater ab 2017 deutlich zu verbessern. Das wollen wir fortsetzen. Außerdem treten wir für die Schaffung eines Fonds ein, aus dem nicht nur die Kommunen sondern auch gesellschaftlich aktive Vereine Geld für Theateraufführungen an ihrem Ort beantragen können. Auch für die Kulturarbeit mit Geflüchteten wollen wir mehr Geld bereitstellen.
Erinnerungskultur und Aufarbeitung lebendig halten
Wir sehen uns in der politischen Verantwortung, Konsequenzen aus unserer wechselvollen Geschichte zu ziehen. Gerade angesichts zunehmender nationalistischer und rassistischer Tendenzen in unserer Gesellschaft kommt den Gedenkstätten eine wichtige aufklärende und demokratiefördernde Funktion zu. Die Erinnerungsorte an die Gräuel des Nationalsozialismus und an das Unrecht in der DDR sowie die damit verbundene Bildungsarbeit werden wir finanziell und personell verlässlich weiter fördern. Außerdem wollen wir bisher vernachlässigte Erinnerungsorte in den Blick nehmen, wie zum Beispiel der Armenier, der Sinti und Roma, der Kolonialgeschichte oder jüdischen Lebns vor 1933.
Dörfer und historische Ortsbilder erhalten, Denkmalschutz besser ausstatten
Unsere Baudenkmäler sind wichtige Zeugen der vielfältigen Landesgeschichte Brandenburgs. Sie stiften kulturelle Identität und Heimatverbundenheit. Deshalb haben wir ergänzend zu den bestehenden Förderprogrammen einen Denkmalfonds initiiert, um historisch herausragende Gebäude schnell notzusichern und vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. Diesen Fonds wollen wir auf mindestens zwei Millionen Euro aufstocken. Bauherr*innen und Vereine, die ortsbildprägende Gebäude wie Bahnhöfe, Gutshäuser oder Schulen erhalten und sanieren, wollen wir mit einer Erleichterung bei den Bauauflagen, besserer Beratung und einer Sonderförderung unter die Arme greifen.
Filmförderung und Kreativwirtschaft unterstützen
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist mit mehr als 27.000 Erwerbstätigen eine wichtige Branche in Brandenburg und ein starker Motor für Innovationen: Die rund 12.000 Unternehmen setzen jedes Jahr etwa 1,4 Milliarden Euro um. Netzwerkarbeit und Mentoring-Angebote sind wichtige Förderungen für die Branche, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Wir begrüßen daher den Start der Beratungs- und Serviceagentur für Kultur und Kreativwirtschaft als wichtigen Baustein zur Stärkung der Kultureinrichtungen und der Unternehmen der Kreativwirtschaft im Land. Viele Kulturschaffende sind selbstständig und Kleinunternehmer*innen. Die geistigen, kreativen, kulturellen und sozialen Innovationen, die sie schaffen und die zu einer lebendigen Demokratie beitragen, fallen aber bei den klassischen Wirtschaftsförderprogrammen durch das Raster. Das wollen wir durch die Anpassung der Programme ändern.
Babelsberg hat sich zu einem international anerkannten Medienstandort entwickelt, immer mehr Menschen finden in der Kultur- und Medienwirtschaft Arbeit. Wir wollen die Entwicklung der Branche gezielt fördern und für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. Die gemeinsame Filmförderung mit Berlin durch das Medienboard hat sich bewährt. Da der Film ein wichtiger Wirtschafts- und Werbefaktor der Region geworden ist, möchten wir die Film-Förderung durch das Medienboard fortsetzen. Die technische Umsetzung wollen wir aber an ökologische Standards sowie soziale Kriterien (Bezahlung) knüpfen und die Frauenförderquote einführen.
Sorbische und wendische Traditionen machen unser Land bunt und vielfältig
Die Sprach- und Kulturförderung für die lange unterdrückte sorbische/wendische Minderheit in der Lausitz zahlt sich aus. Sie trägt zum kulturellen Reichtum unseres Landes bei, macht unser Land vielfältiger und bunter und verbindet uns mit unseren östlichen Nachbarn. Deshalb wollen wir die dafür notwendigen Zuschüsse deutlich aufstocken.
In Zeile 17 einfügen:
Die Sprach- und Kulturförderung für die lange unterdrückte sorbische/wendische Minderheit in der Lausitz zahlt sich aus. Sie trägt zum kulturellen Reichtum unseres Landes bei, macht unser Land vielfältiger und bunter und verbindet uns mit unseren östlichen Nachbarn. Deshalb wollen wir die dafür notwendigen Zuschüsse deutlich aufstocken.
Kultur liefert unserer Gesellschaft sehr wichtige Impulse. Eine grüne Kulturpolitik fördert nicht nur die etablierte Kultur (Theater, Orchester, große Museen), sondern auch viele Formen der Kleinkunst und Subkultur. Eine offene und demokratische Gesellschaft gibt es nur mit kultureller Vielfalt, künstlerischer Freiheit und dem Zugang zu kultureller Bildung für alle Menschen. Kulturelle Bildung soll als fester Bestandteil im Alltag aller Bildungseinrichtungen und an außerschulischen Lernorten stattfinden.
Brandenburg bietet eine große Vielfalt an kulturellen Einrichtungen und engagierten Kulturschaffenden in Stadt und Land. Es ist Ziel unserer Kulturpolitik, das kulturelle Leben des gesamten Landes in Theatersälen, Museen, Galerien und Ateliers, Kirchen, Bibliotheken und Musikschulen zu beleben und zu vernetzen.
Die „Kulturpolitische Strategie des Landes Brandenburg“ unterstützen wir. Die Ziele sind aber nur zu erreichen, wenn Brandenburgs Kommunen solide finanziert sind, denn es sind die Landkreise, Städte und Gemeinden, die den größten Teil der kulturellen Infrastruktur des Landes tragen. Wir wollen diese dabei zukünftig stärker unterstützen.
Musik- und Kunstschulen in ländlichen Räumen voranbringen
In der kulturellen Bildung spielen die Musik- und Kunstschulen eine entscheidende Rolle. Wir wollen eine Strategie für mehr Musik- und Kunstschulen im ländlichen Raum entwickeln, das Förderprogramm "Klasse Kunst"und "Klasse Musik" ausbauen und eine bessere Ausstattung ermöglichen. Weiterhin setzen wir uns für eine angemssene Bezahlung von Personal und Honorarkräften ein.
Kunstschaffende, Freien Szene und Soziokultur stärker fördern
Die berufliche Existenz vieler Kulturschaffender ist prekär. Viele zieht es nach Brandenburg, weil sie hier oft noch bezahlbare Ateliers, Proberäume, Werkstätten und Spielstätten finden. Das muss auch im Ballungsraum um Berlin und in Potsdam möglich bleiben. Wir wollen dafür sorgen, dass öffentliche Auftraggeber angemessene Ausstellungs- und Aufführungshonorare für die freie Kunst- und Kreativszene zahlen.
Auf die gut dreißig freien Theater im Land kommen ein Drittel aller Theaterbesuche, aber nur vier Prozent der Förderung. Uns ist es gelungen, die Förderung der freien Theater ab 2017 deutlich zu verbessern. Das wollen wir fortsetzen. Außerdem treten wir für die Schaffung eines Fonds ein, aus dem nicht nur die Kommunen sondern auch gesellschaftlich aktive Vereine Geld für Theateraufführungen an ihrem Ort beantragen können. Auch für die Kulturarbeit mit Geflüchteten wollen wir mehr Geld bereitstellen.
Erinnerungskultur und Aufarbeitung lebendig halten
Wir sehen uns in der politischen Verantwortung, Konsequenzen aus unserer wechselvollen Geschichte zu ziehen. Gerade angesichts zunehmender nationalistischer und rassistischer Tendenzen in unserer Gesellschaft kommt den Gedenkstätten eine wichtige aufklärende und demokratiefördernde Funktion zu. Die Erinnerungsorte an die Gräuel des Nationalsozialismus und an das Unrecht in der DDR sowie die damit verbundene Bildungsarbeit werden wir finanziell und personell verlässlich weiter fördern. Außerdem wollen wir bisher vernachlässigte Erinnerungsorte in den Blick nehmen, wie zum Beispiel der Armenier, der Sinti und Roma, der Kolonialgeschichte oder jüdischen Lebns vor 1933.
Dörfer und historische Ortsbilder erhalten, Denkmalschutz besser ausstatten
Unsere Baudenkmäler sind wichtige Zeugen der vielfältigen Landesgeschichte Brandenburgs. Sie stiften kulturelle Identität und Heimatverbundenheit. Deshalb haben wir ergänzend zu den bestehenden Förderprogrammen einen Denkmalfonds initiiert, um historisch herausragende Gebäude schnell notzusichern und vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. Diesen Fonds wollen wir auf mindestens zwei Millionen Euro aufstocken. Bauherr*innen und Vereine, die ortsbildprägende Gebäude wie Bahnhöfe, Gutshäuser oder Schulen erhalten und sanieren, wollen wir mit einer Erleichterung bei den Bauauflagen, besserer Beratung und einer Sonderförderung unter die Arme greifen.
Filmförderung und Kreativwirtschaft unterstützen
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist mit mehr als 27.000 Erwerbstätigen eine wichtige Branche in Brandenburg und ein starker Motor für Innovationen: Die rund 12.000 Unternehmen setzen jedes Jahr etwa 1,4 Milliarden Euro um. Netzwerkarbeit und Mentoring-Angebote sind wichtige Förderungen für die Branche, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Wir begrüßen daher den Start der Beratungs- und Serviceagentur für Kultur und Kreativwirtschaft als wichtigen Baustein zur Stärkung der Kultureinrichtungen und der Unternehmen der Kreativwirtschaft im Land. Viele Kulturschaffende sind selbstständig und Kleinunternehmer*innen. Die geistigen, kreativen, kulturellen und sozialen Innovationen, die sie schaffen und die zu einer lebendigen Demokratie beitragen, fallen aber bei den klassischen Wirtschaftsförderprogrammen durch das Raster. Das wollen wir durch die Anpassung der Programme ändern.
Babelsberg hat sich zu einem international anerkannten Medienstandort entwickelt, immer mehr Menschen finden in der Kultur- und Medienwirtschaft Arbeit. Wir wollen die Entwicklung der Branche gezielt fördern und für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. Die gemeinsame Filmförderung mit Berlin durch das Medienboard hat sich bewährt. Da der Film ein wichtiger Wirtschafts- und Werbefaktor der Region geworden ist, möchten wir die Film-Förderung durch das Medienboard fortsetzen. Die technische Umsetzung wollen wir aber an ökologische Standards sowie soziale Kriterien (Bezahlung) knüpfen und die Frauenförderquote einführen.
Sorbische und wendische Traditionen machen unser Land bunt und vielfältig
Die Sprach- und Kulturförderung für die lange unterdrückte sorbische/wendische Minderheit in der Lausitz zahlt sich aus. Sie trägt zum kulturellen Reichtum unseres Landes bei, macht unser Land vielfältiger und bunter und verbindet uns mit unseren östlichen Nachbarn. Deshalb wollen wir die dafür notwendigen Zuschüsse deutlich aufstocken.
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